November 1938
Hier im Rathaus verfasste am 11. November 1938 der Amtsbürgermeister Wittkop nach menschenverachtenden Maßnahmen während der Reichspogromnacht seinen Bericht an den Landrat in Tecklenburg: „Auch bei den hiesigen Juden wurden Vergeltungsaktionen vorgenommen. Fast sämtliche Juden wurden verhauen und die Einrichtungsgegenstände ihrer Wohnungen stark zertrümmert. Die Juden haben wohl hierbei einige Verletzungen bekommen, ... Die hiesige Bevölkerung ist im allgemeinen für diese Vergeltungsaktion, man hört aber auch verschiedentlich, man hätte die Einrichtungsgegenstände nicht zertrümmern sollen.“
aus: Gertrud Althoff, Geschichte der jüdischen Gemeinde Westerkappeln. Hg. Gemeinde Westerkappeln 1987, S. 85
April 1945
So berichtet Adolf Wiartalla zum 03.04.1945 in der Chronik in seinen Ausführungen: „Das Ende des Zweiten Weltkrieges in Westerkappeln“:
„Gegen 13.30 Uhr rasselte ein deutsches Sturmgeschütz von der Wilhelmshöhe in die Große Straße. Schuhmachermeister August Voss, der bei feindlichen Einflügen für die Alarmgebung verantwortlich war, stand vor seiner Ladentür. Ein Soldat rief ihm zu: „Sie kommen!“ Wenig später waren von der Wilhelmshöhe her seltsame Motorengeräusche zu hören. Die ersten kanadischen Panzerspähwagen näherten sich von Süden her dem Ortsrand von Westerkappeln. Der Führungswagen fuhr in die Große Straße ein und hielt zwischen dem Schuhhaus Voss und dem Amtshause an.
Zur gleichen Zeit machten sich von der Stadtschule aus der Lazarettkommandant (ein Major) und Frau Gerda Schulte, die dort als DRK-Schwester ihre Pflicht tat, auf den Weg in Richtung des Panzerspähwagens. Mehrmals hob sich der Deckel des Kampfwagens handbreit. Als der Kommandant die beiden Personen sah, warf er den Deckel der Luke zurück und sprang auf die Straße. Der deutsche Major, von Gerda Schulte als Dolmetscherin unterstützt, übergab den Ort ...“
aus: Friedrich Ernst Hunsche, Westerkappeln. Chronik einer alten Gemeinde im nördlichen Westfalen. Hg. Gemeinde Westerkappeln. Lengerich: Lagemann 1975, S. 391-392
Dezember 1982
Kontakte zu unseren ausländischen Nachbarn waren ein Zeichen der Zeit. Aus anfangs nur auf Vereinsebene beruhenden Verbindungen entwickelte sich eine Partnerschaft:
Die Verwaltung wurde beauftragt, entsprechende Vorbereitungen zu treffen, nachdem am 16.12.1982 der Gemeinderat einstimmig in seiner Sitzung die offizielle Partnerschaft zwischen Bathmen/ NL und Westerkappeln beschlossen hatte.
Mit der Eingliederung Bathmens in die Stadt Deventer endete diese Partnerschaft (2014).